Mit der X1 hat der deutsche Nischen- und Luxus- Kamerahersteller Leica, immerhin der einzige den es überhaupt noch gibt, wieder mal einen Versuch in Richtung Digitalisierung gewagt. Im Gegensatz zu anderen Versuchen auch wieder mal einen halbwegs eigenständigen, d.h. nicht nur ein Umlabeln von Panasonic Produkten mit rotem Punkt und mindesten 30% Preisaufschlag. Alle bisherigen Versuche (R Digitalteil, M8) dieser Art sind grandios gescheitert, die M9 ist noch zu neu für eine abschließende Beurteilung. Und die S1 ist bisher einfach nur verspätet.
Die X1 ist ein vergleichsweise einfaches Projekt mit entscheidenden prinzipbedingten Einschränkungen (keine Wechseloptik, Festbrennweite), aber trotzdem einem Preisschild mit einem Faktor von mindestens zwei über der Konkurenz. Da könnte man doch zumindest erwarten dass solche Eigenschaften, die durch das spartanische Prinzip nicht von vornherein ausgeschlossen sind, dann zumindest hervorragend realisiert sein müssten. Weit gefehlt, der Autofokus ist offensichtlich langsamer als alles Vergleichbare, die Bildqualität zumindest im JPG Modus bestenfalls durchschnittlich und einige weitere Bedienungspunkte wohl unakzeptabel. Dass das Ding eine haptische Qualität und einen Nerd Appeal hat der alles andere in den Schatten stellt ist ja schön - aber knapp daneben ist eben auch daneben !