Samstag, 30. April 2011

Zurück aus Indien

Mit vielen Erlebnissen und sehr vielen Erinnerungen.
Mit einer Fülle von Fotos - aber nach erster Durchsicht wieder mit kaum herausragenden.
Mit einem komplett verdorbenem Magen - und der erstmaligen Erfahrung dass es einheimisches Essen gibt bei dem mein Geschmack überfordert ist.
Mit der Gewissheit über die Notwendigkeit eines Sozialsystems und einer funktionierenden Infrastruktur.
Mit ein paar Päckchen Pfeffer und Tee - und dem Zweifel ob aller in der Welt als Darjeeling angebotener Tee wirklich aus diesen Hochlagen am Himalaya kommen kann.
Mit der erneuten Erkenntnis dass Engländer die Lebensbedingungen in ihren Kolonien missachtet und vorwiegend Chaos hinterlassen haben.
Mit einem begeisterten Eindruck vom Taj Mahal der nicht auf Fotos wiederzugeben ist.
Mit dem Wissen dass es Hinduismus auch ohne Kastensystem gibt - was aber kaum jemand haben will.

Donnerstag, 28. April 2011

Tee aus Darjeeling

Wie kommen Teeblätter vom Strauch in die Tasse ?



Teepflücker sind Saisonarbeiter und verdienen 90 Ruppies am Tag. Das sind nicht mal 1.5 € - dafür müssen sie 8kg Rohblätter ernten aus denen ca. 2kg Tee entsteht. In einem Geschäft in der westlichen Welt muss man dafür etwa 200 € bezahlen.

Withering
Rolling
 

Firing
Sorting
 Weltweit wird mindestens viermal so viel "Darjeeling Tee" verkauft als im Darjeeling angebaut wird. Und die Frühjahrsernte ("First Flush") ist 2011 aufgrund der Witterungsbedingungen besonders schlecht ausgefallen. Es gibt zwar eine Zertifizierung mit entsprechendem Logo - aber viel kann das nicht helfen.




Alle Bilder sind im Tukvar Puttabong Tea Estate entstanden

Mittwoch, 27. April 2011

Der Toy Train nach Darjeeling

In vielen Reiseführern und Reisefilmen ist immer noch davon die Rede dass man mit der DHR nach Darjeeling fahren könnte - von der Stadt Shiligurie auf ca. 100 m.ü.n.N. in einer gut achtstündigen Fahrt ins 80km entfernte und 2000 m höher liegende Teeanbaugebiet. Das ist zumindest nach der Monsunzeit 2010 nicht mehr möglich. Dabei wurde ein Gleisabschnitt zwischen Kurseong und Mahanadi inklusive der parallel verlaufenden Straße weggespült und bis heute nicht wieder instand gesetzt. Dadurch dauert auch die Fahrt mit dem Jeep jetzt mindestens vier Stunden da eine wesentlich kleinere und teilweise unbefestigte Straße durch ein Nebental benutzt werden muss.




Was noch befahren wird ist der ca. 8 km lange und ziemlich ebene Touristenabschnitt zwischen Ghum und Darjeeling. Dort werden die traditionellen Dampflokomotiven verwendet die sich durch die inzwischen sehr dicht besiedelten Orte mit ohrenbetäubendem Lärm und direkt an den Auslagen der Händler vorbei ihren Weg bahnen. 
Ich würde Darjeeling zusammenfassend als eine Mischung zwischen Oberbozen und Calcutta beschreiben - zurückgeblieben, pittoresk, laut, überbevölkert, dreckig, angestaubt, lebendig ...

Dienstag, 26. April 2011

Windamere Hotel Darjeeling

Das Windamere Hotel in Darjeeling ist ein typisches Beispiel dafür dass man Traditionen ruinieren kann indem man sie besonders gut erhält. Darin sind Briten echte Meister.





Das Haus hat eine lange und wechselvolle Geschichte - von hier ist schon Heinrich Harrer in den Himalaya aufgebrochen. Es liegt genial. Der Five o clock Tea wird höchst charmant zelebriert. Aber die Preise sind, gemessen am Komfort und der gebotenen Ausstattung, exorbitant und es gibt viele Stellen die modernisiert werden müssten. 





Die Ausstattung des Badezimmers wurde dem Hotel übrigens vom Loreto Convent gestiftet. Das ist eines der vielen Internate in der Gegend - und auch die Schule der Schauspielerin Vivian Leigh.

Montag, 25. April 2011

Rajasthan Impressionen

Welche Eindrücke bleiben hängen von einer Reise durch Rajasthan ?

Zum einen natürlich die Postkartenmotive der Städte Jaipur (rosa) und Jodhpur (blau):


Zum anderen aber die vielen Menschen und deren Lebensverhältnisse die sich so grundlegend von denen in unserer geordneten westlichen Zivilisation unterscheiden.









Von den sogenannten BRIC Staaten ist Indien erst der zweite den ich kennengelernt habe. Und während China inzwischen zum Fertigungsstandort für Hightech Güter und zum wichtigsten Absatzmarkt z.B. für den Permiumautohersteller Audi geworden ist wird eine ähnliche Entwicklung in Indien zumindest noch länger dauern. Wenn ich mir die Bilder anschaue die Chartier Bresson vor etwa 50 Jahren in diesen beiden Ländern gemacht hat dann könnte ich mir vorstellen genau die selben Bilder in Indien an einigen Stellen auch heute noch zu machen - in China dagegen haben sich die Verhältnisse dermaßen geändert dass Bilder aus diesem Land heute gänzlich anders ausfallen.

Samstag, 23. April 2011

Marmor, Religion und Weitwinkel


Der Jain Tempel Ranakpur in Rajasthan war für mich eines der Highlights der Reise. Zum einen weil diese Religionsgemeinschaft gleichzeitig absolut durchgeknallt als auch rational nachvollziehbar ist. Zum Anderen weil dieses Gebäude, ein Raumschiff aus 1444 unterschiedlichen Marmorsäulen, einem spontan umhaut.
Um im Tempel photographieren zu können ist eine separates Ticket zu lösen, Schuhe und Lederwaren sind generell nicht erlaubt. An der Taschenkontrolle wurde dann beanstandet dass sich in meiner Fototasche zwei Kameras befanden - mit einem Fototicket durfte aber nur eine mit rein. Normalerweise würde ich meine weitgereiste M4 ja nicht aus der Hand geben - aber die junge Inderin an der Taschenkontrolle war sehr resolut und daher musste sie erstmal zurückbleiben. Später konnte ich die Kameras austauschen und daher ist das obige Bild doch noch entstanden (M4, 15mm, C-41 sw Film), eines meiner Lieblingsbilder der Reise.

Freitag, 15. April 2011

Von der Kunst eine Geschichte zu erzählen

Oder: Von Jonathan Harris zu James Nachtwey
Über eine Arbeit von Jonathan Harris bin ich schon vor einigen Jahren gestolpert - The Whale Hunt - ohne weiter nach dem Zusammenhang zu suchen. Insbesondere seine TED Talks sind einen Blick wert. Neben dem von James Nachtwey natürlich !

Donnerstag, 14. April 2011

This is not a man's world

Der beste Beweis dass man tolle Frauen auch in einen Kartoffelsack stecken kann - und sie schauen immer noch toll aus - hängt momentan auf vielen Plakatwänden:

Top Model Giselle Bündchen kann wirklich nichts entstellen - nicht mal dieses fleischfarbene Schlabberteil !

Und dann gibt es momentan aber auch noch den Beweis dass man eine tolle Frau in ein noch tolleres Outfit stecken kann, das ganze in der Stadt der Städte in Szene setzen, heraus kommt der schönste Werbeclip seit vielen Jahren:


Keira Knightley für Channel Coco Mademoiselle - the most sexy Video ever !

Freitag, 8. April 2011

moviebarcode


Wie heißt es so (un)schön - wer zuspät kommt ...

Dienstag, 5. April 2011

Die Erde aus Sicht grüner Wahlplakate



Ziemlich genau 50 Jahre nachdem der erste Mensch die Erde von Außen als Kugel wahrnehmen konnte wird ausgerechnet im konservativsten Bundesland eine erkärte Umweltpartei stärkste politische Kraft.

Ein Zufall ? IMHO Nein !

Umweltbewusst und Konservativ ein Widerspruch ? IMHO Nein !

Die Möglichkeit unsere Erde von Außen als ganzes betrachten zu können war und ist ein wichtiger Anschub für die Umweltbewegung, und ist momentan einziger Rechtfertigungsgrund für bemannte Raumfahrt.
Die Bewahrung unserer natürlichen Lebensbedingungen ist eine zutiefst konservative Einstellung - das werden einige Parteien in Deutschland sehr schnell begreifen und umsetzen müssen da sie ansonsten ihre Stammwählerschaft noch schneller verlieren !  

Sonntag, 3. April 2011

Der Extrakt vom Extrakt von Twitter

Ich Twittere nicht - aber ich lese ab und an gerne die Extrakte der Extrakte:

ARD und ZDF haben die deutsche Regierung überzeugt, sich nicht in Libyen zu engagieren. Es gab keinen Platz mehr für Sondersendungen.

Ich könnte niemals jemanden lieben, der sich Eiskugeln im Becher geben lässt.

Twitter ist DIE Brücke zwischen Männern und Frauen. Frauen lernen sich kurz zu äußern. Männer lernen sich überhaupt zu äußern.

Die Regel "Brillenträger schlägt man nicht" tritt außer Kraft wenn es sich um Sonnenbrillen in verdunkelten Räumen handelt.

Zu Ehren Guttenbergs wird das Heeresmusikchor beim großen Zapfenstreich ausschließlich geklaute Musik spielen.

"Wir haben hier dieses hochgefährliche Ding das weder Flutwellen noch Salzwasser verträgt" - "O.k., dann lass es uns direkt an die Küste bauen".

Samstag, 2. April 2011

Die Königsklasse zu Besuch im BMW Pavillon

Mein jetziger Einsturz zu R.E.M.

R.E.M. war nie meine Musik. Aktuell bin ich aber in ein Interview im Zeit Magazin (online) gestolpert das Moritz von Uslar mit dem R.E.M. Frontmann Michel Stipe geführt hat. "99 Fragen an ..." ist eigentlich ein ziemlich starres Format, und bei 99 Fragen sind zwangsläufig ein paar dämliche dabei. Bei mir war zumindest Interesse an der Band und der Musik geweckt - und nach dem inzwischen dritten reinhören in das neue Album "Collapse into Now" muss ich zumindest feststellen: Für Freunde von stadiontauglichem Bombast-Pop mit Folk Anklängen ist das durchaus hörenswert.