Freitag, 22. Mai 2009

Sammlung Brandhorst eröffnet

Hurra, München hat ein neues Museum. Die Sammlung Brandhorst hat einen eigenen Ausstellungsbau bekommen der in dieser Woche für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Ich war sehr skeptisch - weil ich in den letzten Jahren sehr viele Museen besucht habe in denen Werke der "klassischen Moderne" gezeigt werden. Beliebig zusammengetragener Kunst-Sondermüll in mehr oder minder geeigneten und anspruchsvollen Räumlichkeiten - von viel Personal bewacht und von wenigen Besuchern beachtet- toter Raum mit toten Objekten.

In einigen Räumen der Sammlung Brandhorst wurde mein Vorurteil durchaus bestätigt - da steht der hunderste Hirst neben dem tausendsten Warhol an der Wand - die Frage nach dem Warum und den Zusammenhängen sollte man besser nicht stellen. Aber dann gibt es diese zwei grandiosen Räume mit zusammenhängenden Werkzyklen von Cy Twombly die den ganzen Aufwand dieses Hauses IMHO absolut rechtfertigen.



Zum Schluss noch zwei Bemerkungen zum Haus selbst: Die Innenausstattung mit naturbelassenem Ahorn ist eine sehr ansprechende Schreinerarbeit - ob sie dem Besucheransturm und dem praktischen Museumsalltag standhalten kann wage ich zu bezweifeln. Und die Deckenabhängung im Untergeschoss und einem Teil des Treppenhauses würde manches Grossraumbüro und jedes U-Bahn Zwischengeschoss zieren - aber dem architektonischen Anspruch und der handwerklichen Gestalltung dieses Hauses wird sie nicht gerecht.