Sonntag, 13. November 2011

Fotoausstellung Paolo Pellegrin

Paolo Pellegrin ist sowas wie der Nachfolger von James Nachtwey bei Magnum. Er ist 16 Jahre jünger, aber auch er ist immer sehr nah am Geschehen, auch seine Bilder zeigen das Grauen der aktuellen Kriesenschauplätze mit einer frappierenden ästhetischen Präzision.
Im Foyer der Versicherungskammer sind seine Bilder noch bis Ende Februar in einer Retrospektive zu sehen. Die Präsentation ist gegenüber früheren Ausstellungen minimalisiert - fast durchweg große schwarz-weiße Abzüge auf schwarzen Wänden ohne Bildbeschreibung (die gibt es separat).
Eingeleitet wird die Ausstellung mit einem Statement von Pellegrin in dem er den moralischen Anspruch von Kriegsfotografen betont. Konterkariert wird dies durch das Zitat einer Aussage einer seiner Kollegen im Gästebuch - Luc Delahaye meint über seine Zunft dass die Lust am Krieg die eigentliche Triebfeder darstellt und alles andere schlicht eine Lüge sei. Eine dermaßen nüchterne und ehrliche Einschätzung der eigenen Arbeit vermisse ich oft.