"Heit spuit da Placido Domingo in der Olympiahalle" - so hat Georg Ringsgwandl 1988 den Versuch beschrieben die Oper aus dem elitären Umfeld traditioneller Opernhäuser hinauszutragen und "für alle" verfügbar zu machen. In Verona kann man diesen Versuch schon seit vielen Jahrzehnten beobachten - Da trifft das arrivierte Opernpublikum knallhart mit dem Campingplatz zusammen, das Abendkleid auf den Regenumhang und der Blazer mit Schlips auf den Aperolspritz im Plastikbecher.
Wenn man das italienische Kartenchaos gemeistert hat (Vorsicht vor eventim online Bestellungen !) und die Arena endlich betritt hilft nur noch viel Humor, ein Glas Rotwein, gelegentliche Regenunterbrechungen und gutes Sitzfleisch über vier Stunden Verdi Musik und Massenaufmarsch hinweg.
Und was bleibt dann als Highlight eines Opernbesuchs in Verona ? - Für mich die nächtliche Piazza del Erbe, durch den Regen und die späte Uhrzeit von Touristen und Marktständen gereinigt, und die dortige Bar "Osteria Verona".