Donnerstag, 20. März 2008

Gefühl und Statistik

Arbeitslosigkeit ist in zweierlei Hinsicht ein Problem.

Zum einen für den Betroffenen selbst - wer arbeiten will und arbeiten kann aber keine Beschäftigung findet die seinen Fähigkeiten und Kenntnissen entspricht verliert früher oder später sein Selbstwertgefühl. Laut Arbeitslosenstatistik gab es 2007 in Deutschland 3,77 Millionen Arbeitslose.

Zum zweiten ist Arbeitslosigkeit ein Problem für die Gesellschaft. Menschen die Ihren Lebensunterhalt nicht selbst erwirtschaften können müssen von der Gemeinschaft Leistungen erhalten die diese Gemeinschaft erwirtschaffen muss. Die Arbeitslosenstatistik gibt für 2007 6,34 Millionen solcher Leistungsbezieher an.

Beide Zahlen dokumentieren ein schwerwiegendes Problem, aber warum liegen sie so weit auseinander ?

Leistungsbezieher die erwerbstätig sind aber Aufstockungen erhalten (Stichwort 1 Euro Jobs etc.), die sich in Maßnahmen der Arbeitsförderung befinden, die als über 58 jährige "nur noch bis zur Rente geparkt sind" oder die z.b. Angehörige betreuen werden in der Statistik nicht als arbeitslos geführt.

Muss man daraus folgern dass eigentlich viel mehr Menschen in Deutschland vom Problem Arbeitslosigkeit persönlich betroffen sind als in der Statistik aufgeführt - oder viel weniger weil sich das Selbstwertgefühl schon lange nicht mehr in ersten Linie aus einer Erwerbstätigkeit ergibt ?