Samstag, 1. Dezember 2012

Der Tod von traditonellem lachsrotem Livestyle


Mit Prinz (Livestyle), Frankfurter Rundschau (Tradition) und Financial Times Deutschland (Lachsrot) verschwinden wieder drei Titel aus dem deutschen Printmarkt. Weil die Leser auf kostenlose Angebote im Internet wechseln und nicht mehr bereit sind für Qualitätsjournalismus zu zahlen. So wird das zumindest allgemein begründet.
Ich denke dass diese Begründung aber die Realität nur zu einem kleine Teil trifft. Schon seit Jahrzehnten bezahle ich als Leser eines Printmediums am Kiosk oder durch das Abo nur die Material-, Herstellungs- und Vertriebskosten. Redaktionen, die die Inhalte erzeugen, werden durch die Einnahmen der Anzeigekunden finanziert - und erzeugen ihre Inhalte oft auch dementsprechend - soviel zu Qualität. Immer mehr Werbekunden sind aber nicht mehr bereit für sechsstellige Summen Anzeigen zu schalten bei denen sie keinerlei Rückmeldung über die Wirksamkeit erhalten können. Daher weichen sie ins Internet aus. Dort bekommen sie die Aufmerksamkeit wesentlich billiger, gepaart mit der Möglichkeit durch virale Aktionen den Werbeeffekt zu erhöhen. Es gibt eine direkte Rückmeldung über die Resonanz - und auch nur das ist zu bezahlen (Clicks).
Print stirbt daher nicht unmittelbar weil die Leser weglaufen, sondern weil dies die Anzeigekunden tun - und die Verlage bis heute kein Geschäftsmodell gefunden haben dies zu kompensieren !