Sonntag, 30. Januar 2011

Reise durch Afghanistan im Amerikahaus



Im Amerikahaus am Karolinenplatz in München sind noch bis zum 14. März Steve McCurrys Bilder aus über 30 Jahren Beschäftigung mit dem Leben in Afghanistan zu sehen. Die Bilder sind hervorragend - sie dürfen aber nicht mit Reportagefotos verwechselt werden. McCurrys Magnum Kollege Nachtwey macht solche Reportagefotos - und selbst ihm wurde oft vorgeworfen er würde das Grauen ästhetisieren. In McCurrys Bildern ist die Tatsache dass der Warschauer Pakt und die Nato seit nunmehr über 40 Jahren versucht dieses Land unter (seine) Kontrolle zu bringen praktisch komplett ausgeblendet. Das scheitern der militärischen Eroberung und die Leiden der Zivilbevölkerung sind nicht sichtbar.

P.S: Aktuelle Bilder zeigt McCurry in seinem Blog

Freitag, 28. Januar 2011

Stadtleben und Eventkultur

Es gibt viele Möglichkeiten wie eine Stadt ihre schönsten Plätze verunstalten kann. Der gängigste: Aufbau eines Weihnachtsmarktes, oder im Fall von Städten wie Berlin oder München: Aufbau eines Weihnachtsmarktes an jeder Ecke an der es nur irgendwie geht. Im Falle des Münchner Marienplatzes ist das nicht weiter schlimm - der Platz ist eh nur ein Sammelsurium von Imitaten, Repliken und sonstigen Bausünden.
Beim Wittelsbacher Platz schaut die Sache schon anders aus - hier wird ein Platz, wenn auch nur temporär, versaut um die winterliche Eventkultur mitten in die Stadt zu holen.


Wenn das ein Vorgeschmack auf olympische Spiele hier sein soll dann kann ich nur noch hoffen dass andere Bewerbungen mehr Erfolg haben werden ...

Ästhetik einer Katastrophe

Alexis Sorbas sagt im gleichnamigen Film von 1964 dass "er noch nie etwas so schön zusammenfallen hat sehen". Ich habe noch nie etwas so schön explodieren sehen wie vor genau 25 Jahren das Space Shuttle Challenger vor dem tiefblauen Himmel von Florida. Die Shuttles fliegen heute noch - und auch heute noch gibt es täglich mehr Todesopfer auf deutschen Straßen als bei diesem Ereignis das als nationale Katastrophe gilt.

Samstag, 22. Januar 2011

Highlights am Anfang und Schund am Ende des Tages

Es gibt aktuelle Alben in die man als Jazzfreund zumindest mal reinhören sollte - ich denke da z.B. an "Backatown" von Trombone Shorty, "Silver Pony" von Cassandra Wilson oder "Q: Soul Bossa Nostra" von Quincy Jones. Und dann gibt es solche die man IMHO links liegen lassen sollte - wie das neue Werk von Deutschlands selbsternanntem Trompetensonnyboy Nr.1 Till Brönner. Obwohl des durchaus schon wieder eine gewisse Leistung ist so viele Klassiker durch den Weichspülwolf zu schleusen, mit einer dünnen Stimme zu versauen und auf ein Album zu pressen. Finger weg von "The End of the Day" ! - außer man steht auf musikalischen Dünnschiss.

Sonntag, 16. Januar 2011

Dokumentarfilm SUBJEKTIV


Die Pinakothek der Moderne in München hat wieder mal versucht die Kinoleinwand ins Museum zu holen. Diesmal ganze 88 Leinwände auf ein Mal - parallel und (meist) in Farbe. Kann dabei mehr rüberkommen als mediale Überflutung ? Wenn man sich Zeit lässt schon, dank innovativer Präsentation und subjektiv gelungener Auswahl.

Freitag, 7. Januar 2011

Jazz und Photographie

Die schwarze Jazzsängerin Cassandra Wilson hat vor einigen Jahren, angesichts des großen Erfolgs einiger weißer Kolleginnen wie Diana Krall, gegen die vermeintliche Ungerechtigkeit in der Musikindustrie geätzt. Nach dem Motto: "Wenn die nur einen Bruchteil des Werbebudgets das für einige dieser weißen Möchtegernsängerinnen verschwendet wurde in echte Talente wie mich gesteckt hätten dann würden sich auch meine Platten entsprechend verkaufen". Sie hat Recht - auch ihr neues Werk "Silver Pony" ist ein musikalisches Meisterwerk.
Aber möglicherweise muss man, wenn man Platten verkaufen will, auch darauf achten dass auf dem Cover nicht so geschmacklose photographische Entgleisungen (IMHO) erscheinen wie auf der Rückseite dieser Scheibe.

Sonntag, 2. Januar 2011

Von der Weltcuppiste direkt ins Olympiabecken


Es gibt ein paar (wenige) Dinge die gibt es so einfach nur in München - z.B. heute der Blick vom Olympia Schwimmbecken direkt auf die FIS Weltcup Piste.


Die olympischen Sommerspiele 1972 haben dieser Stadt unheimlich viel gebracht, nicht nur an Infrastruktur sondern durchaus auch an nachhaltiger Lebensqualität. Olympische Winterspiele würden der Stadt 46 Jahre später sicher auch wieder was bringen - ob nachhaltig und sinnvoll steht auf einem anderen Blatt.

Samstag, 1. Januar 2011